In Ausgabe 105 beschäftigen wir uns mit der DDR-Tschechoslowakei-Ko-Produktion – an der auch das Fernsehen der DDR beteiligt war und wo der Film kurz vor Weihnachten 1974 seine Erstaufführung erfuhr – Jakob der Lügner von Frank Beyer. Wir erinnern uns noch an dessen große Kino-Bilder bei Spur der Steine. Doch in Jakob werden wir in karge Umgebungen und eine trostlose, hoffnungslose Welt geworfen. Hörbar bewegt durch Schauspiel und Inszenierung machen wir uns unsere Gedanken zu dem Film.
Archiv: Episoden
bookmark_borderWA104 Onibaba
鬼婆 – Onibaba, lässt sich mit „Dämonin“ ins Deutsche übersetzen. Der deutsche Untertitel „Die Töterinnen“ legt ebenfalls einen Horrorfilm nahe. Warum das bei diesem schweißtreibenden Psychodrama gar nicht so abwegig ist, erfahrt ihr von uns aus erster, verstörter Hand. Schwarzweißes Cinemascope, expressionistisches Schauspiel und brutale Ehrlichkeit stellen unsere Aufmerksamkeit auf eine intensive Probe. Diese Kinoglücksmomente für uns Zelluloid-Archäologen werden auch diesmal für euch zum erregenden Hörvergnügen.
bookmark_borderWA103 Deliverance
Beim Sterben ist jeder der Erste schwadroniert der deutsche Kinotitel. Der zugrundeliegende Roman von James Dickey heißt hierzulande ganz nüchtern Flussfahrt. Vier Männer sind unterwegs mit dem Kanu auf Abenteuertour und stoßen dabei auf menschliche Abgründe. Merken sie, dass sie in einen Spiegel starren und die Erlösung – wie sie der Originaltitel verspricht – niemals kommen wird? Für uns ist das natürlich allerbester Gesprächsstoff. Wir freuen uns auf eure Eindrücke von dieser düsteren Reise.
bookmark_borderWA102 The Deer Hunter
Der Krieg frisst zuerst die Seelen seiner Protagonisten und Nebenfiguren. In der Gestaltung kompromisslos einseitig und verstörend brutal, lässt sich Die durch die Hölle gehen auch als rassistisches Versehrtenbalsam missverstehen. Wir reflektieren die Kontroversen, beleuchten die psychologisierende Bildsprache und ordnen unsere Gefühle gegenüber diesem außergewöhnlichen Epos.
bookmark_borderWA101 Theatre Of Blood
Blutige Morde garniert mit Zitaten von Shakespeare. Die britische Gruselgroteske „Theater des Grauens“ spart nicht an abstrusen Momenten und Figuren. Wir diskutieren über nicht verhandelbares wie Geschmack oder Humor und geraten erwartungsgemäß in die Sackgassen unserer subjektiven Ansichten. Am Ende schlägt sogar ein Blitz ein. Auch offene Fragen beantworten wir, z.B. wie lange unsere Sommerpause dauern wird und ob es den skandalösen Ai no kurida in der ARTE-Mediathek gibt. Allerdings haben wir dabei nicht immer recht.
bookmark_borderWA100 Ai no kurîda
Es ist tatsächlich vollbracht! Die 100. Folge Wiederaufführung ist Wirklichkeit geworden! Wir schwelgen ein wenig in Erinnerungen an die bisherigen 99 regulären und 21 Sonderausgaben, freuen uns über eingeschickte Audioglückwünsche befreundeter Podcasts und servieren uns selbst eine Reise zu Im Reich der Sinne. Darin geht es um die historische Figur der Abe Sada, welche 1936 festgenommen worden war, als man in ihrer Handtasche einen Penis fand. Und Nagisa Ôshimas Film ist definitiv nicht zimperlich, enthält Hardcoreszenen, ohne jedoch rein exploitativ zu sein. Wir grübeln über Motive und Episoden des Films und stellen fest, dass uns so manch historischer Hintergrund, manche Erklärung zur japanischen Gesellschaft sicher gut getan hätten. Aber die Wiederaufführung wäre nicht die Wiederaufführung, wenn nicht auch in Folge 100 wieder jede Menge gefährliches Halbwissen und steile Thesen dabei wären.
bookmark_borderWA099 The Invisible Man
Dank einem Wundermittelchen wird Claude Rains in James Whales The Invisible Man in Der Unsichtbare verwandelt. Basierend auf H. G. Wells literarischer Vorlage dreht sich der Film um Jack Griffin und dessen Suche nach wissenschaftlicher Anerkennung. Auch wir machen uns auf die Suche und finden beeindruckende Spezialeffekte, einen gekonnten Balanceakt zwischen Ernsthaftigkeit und Overacting, Spektakel und überzeugenden Charaktermomenten.
bookmark_borderDeutsche Kinocharts 1979
Eine weitere Chartshow-Sonderausgabe, in der Christian diesmal die erfolgreichsten Kinofilme des Geburtsjahres von Gastsprecher Alexander Schult rekapituliert. Gewohnt gewagte Thesen und reichlich anmaßendes Pseudeowissen erwarten euch auch in dieser Paarung, trotz der fehlenden Stimme von Max. Cineastische Geständnisse und Jugendsünden wechseln sich ab mit wiederholtem Staunen über unerwartet publikumsstarke Filmware aus Deutschland. Zum mitlesen findet ihr die westdeutschen Kinocharts von 1979 auf InsideKino.