WA101 Theatre Of Blood

Blutige Morde garniert mit Zitaten von Shakespeare. Die britische Gruselgroteske „Theater des Grauens“ spart nicht an abstrusen Momenten und Figuren. Wir diskutieren über nicht verhandelbares wie Geschmack oder Humor und geraten erwartungsgemäß in die Sackgassen unserer subjektiven Ansichten. Am Ende schlägt sogar ein Blitz ein. Auch offene Fragen beantworten wir, z.B. wie lange unsere Sommerpause dauern wird und ob es den skandalösen Ai no kurida in der ARTE-Mediathek gibt. Allerdings haben wir dabei nicht immer recht.

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Max Roth
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Christian Höntzsch

Kommentare

  1. Ich hatte mich sehr gefreut, als ich das Thema dieser Folge las, mag ich Theatre Of Blood doch sehr. Und dann demontiert Ihr das Werk. Teilweise zu Recht. Mich hat der Film einfach nur durch Vincent Price gewonnen. Aber insgesamt scheint die positive Resonanz, die er bei Kritikern erhielt, der allgemeinen Schauspielleistung zugeschrieben worden zu sein. Euer Fokus lag ja auf allem anderen, nur nicht darauf.

    Mit Theatre Of Blood wurde vermutlich versucht, die beiden vorangegangenen Dr. Phibes Filme noch einmal zu melken. Handlung und Hauptfigur sind in allen drei Filmen fast gleich. Ihr hättet vielleicht Dr. Phibes gucken sollen, die Filme sind Theatre of Blood in Besser und noch grotesker überinszeniert. Bitte seht euch in die Pflicht genommen, das nachzuholen 🙂

    Zu eurer Bemerkung über die Sinnhaftigkeit des Podcastens, möchte ich unterstreichen, dass Ihr mir die Filme stets nochmal gebt. Das fiel mir bei Lieblingsfilm Tanz der Vampire auf. Ich liebe diesen Film und durfte ihn nochmal durch eure Augen erleben. Das liegt daran, dass Ihr regelmäßig auf Dinge achtet, die mir beim Anschauen völlig entgangen sind. Dafür Dankeschön 🙂

    1. Vermutlich das schönste Lob, wenn wir selbst bei der Kritik an Filmen, die unser geneigtes Publikum sehr schätzt, noch gerne gehört werden. Wir vermuten nur, dass wir mit unseren Dialogen noch den einen oder anderen Gedanken zu den Filmen dazu tun können – fantastisch, das durch deine Rückmeldung bestätigt zu wissen. 😀

      Die Einordnung in den Kontext der anderen Dr. Phibes Filme ist sehr hilfreich, wir notieren dass mal auf der langen, langen Watchlist.

  2. Vielen Dank für das erneute Featuren unseres Podcasts. Aber zu unserer Verteidigung: Wir sind strikt organisiert 😀

    Na ja, wir veröffentlichen pünktlich jeden Donnerstag und versuchen einigermaßen geplant die Folgen vorzubereiten – was auch halbwegs klappt.

    Aber genug dazu.

    War eine schöne Folge zu einem mir unbekannten Film!

    Nach einem hoffentlich schönen Urlaub, macht einfach weiter so!

    Grüße von der CineCouch
    Jan

  3. Ich würde mich dem Sonntagssoziologen anschließen wollen, bin aber auch der Meinung, dass „Theatre of Blood“ als Nachfolge-Werk der Dr. Phibes-Filme nochmals etwas gewinnt – in einer Zeit, in der Price seine letzte Standardrollen-Phase im Horror-Genre absolvierte:

    Im ersten Phibes-Films bringt Vincent Price als entstellter, totgeglaubter Dr. Phibes die Ärzte um, die er für den Tod seiner Frau verantwortlich macht – und zwar recht originell in Anlehnung an die zehn biblischen Plagen.

    Im (schon schwächeren) zweiten Teil will Phibes dann seine tote Frau wiederbeleben und reist dafür nach Ägypten, um nach einem Fluss des Lebens zu forschen, wobei er nach und nach konkurrierende Störenfriede auf originelle Weise ins Jenseits befördert – einmal in Anlehnung an „Turn of the Screw“ in einem riesigen Schraubstock. (Das passt ganz schön zu eurem „Andrehen der Gewaltschraube“.)

    Ebenfalls für AIP war dann ein dritter Price-Film geplant (mit Nazis in Ägypten), aber das prestigeträchtige Angebot von United Artists (berühmtere Kollegen, Shakespeare-Zeilen) reizte ihn dann mehr, zumal das Verhältnis zu AIP inzwischen schon etwas angespannt war.
    Und als Wiederholung des „kreative Rachemorde“-Themas, das nun aber einen Schauspieler präsentiert, der nicht als richtiger Schauspieler anerkannt wird, hat „Theatre of Blood“ etwas sehr parodistisches an sich – was übrigens auch für den (leider schwachen) „Madhouse“ von AIP gilt, in welchem Price einen Horrorfilm-Reihen-Hauptdarsteller spielt, der für den Mord seiner Frau verantwortlich zu sein scheint und sich bizarren Morden in seinem Umfeld ausgesetzt sieht, welche die Handschrift seiner populären Filmrolle Dr. Death tragen.

    Als Film, der äußerst selbstironisch mit Prices Image spielt, besitzt „Theatre of Death“ durchaus seine Vorzüge.

    1. Wundervoll! Und er darf natürlich auch gerne mal ne Folge auslassen. Ab dem 2. Oktober erscheint wieder jeden Sonntag eine neue Ausgabe. Auf Wiederhören!

    1. Ich bin da recht entspannt. Natürlich würde ich am liebsten 24/7 vor einer Leinwand sitzen und Film(geschicht)e erleben. Aber da sind ja meist noch ein paar andere Dinge, die dazwischen kommen. 😉 Und daher bin ich mittlerweile Anhänger des „Stück für Stück“-Mottos. Es gibt ja ohnehin viel zu viele Regisseure zu entdecken.

  4. Ich bin zwar ein obsessiver Filmeschauer, aber 24/7 wäre mir doch dann zu viel des Guten^^ Ja, da hast du recht. Es gibt leider zu viele Filme und zu viele Menschen, die Filme machen.

    Walter Hill ist trotzdem ein heißer Tipp von mir, weil er Michael Mann nicht unähnlich ist. Zudem sind beide Regisseure auch recht eng miteinander befreundet.

  5. Liebe Wiederaufführer,

    vielen Dank für die Folge, auch wenn euch der Film leider nicht so gut gefallen hat. Meine Vorredner haben ja schon eine Einordnung zu den „Dr. Phibes“-Filmen vorgenommen, von denen insbesondere der erste deutlich besser ist.

    Ich würde vermuten, dass „Theater des Grauens“ heutzutage auch deshalb kaum noch zündet, weil wir nur noch den Humor erkennen, aber von den dargestellten Grausamkeiten nicht mehr geschockt sind. Ich denke, dass die Zuschauer bei Veröffentlichung authentisch Angstlust empfunden haben, als sie die Morde auf der Leinwand sahen. Heute wirkt das bestenfalls makaber, wenn nicht gar geschmacklos. Vermutlich wird von späteren „Saw“-Teilen in dreißig Jahren auch nicht viel mehr übrigbleiben. Die Podcaster der Zukunft werden vermutlich ebenfalls mit der Schulter zucken und sich fragen: „Was haben Menschen damals daran gefunden?“

  6. Wenn es nur so ein rein episodenhaft gegliederter Film ist, dann wird er mich eher nicht so interessieren (ebenfalls ein Grund warum ich z.B. auch Bully Herbigs „Bullyparade – Der Film“ von 2017 eher weniger mag, obwohl mir die Bullyparade selbst immer gut gefallen hat). Doch trotzdem danke für diese (und auch alle anderen) Filmbesprechungen, denn wie ihr richtig anmerkt ist das immer wieder ein Weg, um einen bestimmten Film zurück in den Fokus eines breiteren Publikums zu bringen und diesem so die Chance zu geben diesen Film vielleicht sogar ganz neu zu entdecken. So habe ich z.B. bereits vieles über deutsche Filme (insbesonders DEFA-Kino) hier im Podcast gelernt, was mir anderweitig vielleicht niemals untergekommen wäre. Die Aussage „1968 = bestes Filmjahr“ hat mich an mein Kommentar vom 31. Juli 2023 zu eurer Folgenbesprechung zu „Tanz der Vampire“ erinnert, als ich vom Phänomen „Wunderjahr 1947“ gesprochen hatte, weil da alle großen Regisseure jener Zeit (Charlie Chaplin, Akira Kurosawa, Ingmar Bergman, Fritz Lang, Alfred Hitchcock) im selben Jahr jeweils einen neuen Film veröffentlicht hatten (näheres hierzu dort).

    Ich bevorzuge ebenfalls Textkritiken gegenüber Sternebewertungen, bei einer reinen Punktebewertung fehlt einfach viel zu viel, um das als eine valide Bewertung gelten lassen zu können.

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