Peckinpah drehte direkt nach dem blutigen Abgesang auf den Western-Mythos ein Kammerspiel unter freiem Himmel, mitten in der knochentrockenen Prärie. Geschossen wird kaum, dafür aber viel gesungen. Eine letzte Romanze, ein wehmütiger Rückblick. Die nächste Zeit bricht bereits an und es scheint keinen Platz mehr für Menschen wie Cable Hogue zu geben.
Diese Folge ist Teil einer Reihe, in der deutsche Filmpodcasts Western zu Ostern besprechen – klickt euch durch zum Hashtag #oWEstern auf Twitter und findet weitere Ausgaben bei Spätfilm, SecondUnit, Lichtspielcast und CineCouch.
Die Familie als zentraler Fluchtpunkt der Gesellschaft. Eine äußerst wirksame Kraft, die uns Menschen antreibt, zusammenhält und auch voneinander trennen kann. Wir sehen uns an, wie sich bei Der Pate all das auf einer schwelgerischen Mafia-Tragödie abbildet. Und dann dieses Ende! Gute Unterhaltung bei unserem Gespräch. Passend dazu empfehlen wir unsere Podcast-Kollegen vom Spätfilm für sehr umfangreiche Hintergrundinfos und die Second-Unit für ein Filmgespräch zur gesamten Trilogie.
Ein Lieblingsfilm von Christian. Jugendliche suchen nach Sinn und Halt in einem aussichtslosen Leben an einem verlorenen Ort in Texas. Niels vom Filmpodcast CineCouch sieht dieses karge Stück des New-Hollywood zum ersten Mal. Wir sprechen über erstaunliche Spannungskurven angesichts dieser trostlosen Welt, bemerken die unbekümmert offen thematisierte Sexualität und loten aus, ob der Film auch das Herz von Niels erobern kann.
Die erste Lieblingsfilmrunde zu Joint Security Area könnt ihr auf der CineCouch nachhören.
„I’m an englishman in New York Mexico.“ Frei nach dieser abgewandelten Titelzeile folgen wir David Bowie in Nicolas Roegs The Man Who Fell to Earth, in dem ein „Alien“ (das Wortspiel geht im Deutschen leider völlig verloren, ist der Begriff im Englischen doch gleichzeitig als „Außerirdischer“ wie auch „Fremder“ oder „Ausländer“ zu verstehen) in die USA kommt. Max hatte den Film in der Schatzkiste auf die große Kinoleinwand des li.wu. gebracht und erstmals gesehen. Christian hatte schon mehrfach Begegnungen mit dem Streifen. Gemeinsam denken wir nach über fremde Blicke, symbolische Bilder und Erwartungen der Zuschauer.
Patrick und Daniel vom Podcast Bahnhofskino haben in Folge 154 ebenfalls über diesen Film gesprochen. Klare Hörempfehlung!
Wie setzten die Menschen vor und hinter der Kamera ihre filmische Arbeit bei der DEFA fort, nachdem 1965 das Kahlschlagplenum fast ihre gesamte Jahresproduktion im Giftschrank der Ungehorsamen verschwinden ließ? Das ein halbes Jahrzehnt später produzierte Beziehungsdrama Der Dritte bietet vielleicht einen kleinen Eindruck dazu: Alltag im Fokus, Gesellschaftskritik fast unmerklich, gefällige Unterhaltung. Im Filmgespräch verraten wir euch, dass wir daneben noch sehr viel mehr entdecken und genießen konnten.
In Ausgabe 105 beschäftigen wir uns mit der DDR-Tschechoslowakei-Ko-Produktion – an der auch das Fernsehen der DDR beteiligt war und wo der Film kurz vor Weihnachten 1974 seine Erstaufführung erfuhr – Jakob der Lügner von Frank Beyer. Wir erinnern uns noch an dessen große Kino-Bilder bei Spur der Steine. Doch in Jakob werden wir in karge Umgebungen und eine trostlose, hoffnungslose Welt geworfen. Hörbar bewegt durch Schauspiel und Inszenierung machen wir uns unsere Gedanken zu dem Film.
Beim Sterben ist jeder der Erste schwadroniert der deutsche Kinotitel. Der zugrundeliegende Roman von James Dickey heißt hierzulande ganz nüchtern Flussfahrt. Vier Männer sind unterwegs mit dem Kanu auf Abenteuertour und stoßen dabei auf menschliche Abgründe. Merken sie, dass sie in einen Spiegel starren und die Erlösung – wie sie der Originaltitel verspricht – niemals kommen wird? Für uns ist das natürlich allerbester Gesprächsstoff. Wir freuen uns auf eure Eindrücke von dieser düsteren Reise.
Der Krieg frisst zuerst die Seelen seiner Protagonisten und Nebenfiguren. In der Gestaltung kompromisslos einseitig und verstörend brutal, lässt sich Die durch die Hölle gehen auch als rassistisches Versehrtenbalsam missverstehen. Wir reflektieren die Kontroversen, beleuchten die psychologisierende Bildsprache und ordnen unsere Gefühle gegenüber diesem außergewöhnlichen Epos.