Während deutschlandweit die Thermometer über der 30 Grad-Marke rumhüpfen, haben sich Carli und Max schattenspendende Regenschirme geschnappt und sich nach Frankreich gesungen. Mit Jacques Demys Die Regenschirme von Cherbourg haben wir ein großes Drama gesehen, in Farbe und komplett gesungen. Hinter der prächtigen Farbpalette und den Gesängen steckt jedoch ein authentisches Drama um Liebe, Träume und der knallharten Realität in der Nachkriegswelt. Und wer bis Ende Juli reinhört, hat die Chance, den Film auf Blu-ray zu gewinnen.
In der Spätfilm-Telegramm-Folge 165 sprach Gastgeber Daniel mit Christian von der Second Unit ebenfalls über den Film, die beiden haben sich über Damien Chazelles La La Land angenähert, denn Chazelle hatte die Regenschirme als eine große Inspiration genannt.
鬼婆 – Onibaba, lässt sich mit „Dämonin“ ins Deutsche übersetzen. Der deutsche Untertitel „Die Töterinnen“ legt ebenfalls einen Horrorfilm nahe. Warum das bei diesem schweißtreibenden Psychodrama gar nicht so abwegig ist, erfahrt ihr von uns aus erster, verstörter Hand. Schwarzweißes Cinemascope, expressionistisches Schauspiel und brutale Ehrlichkeit stellen unsere Aufmerksamkeit auf eine intensive Probe. Diese Kinoglücksmomente für uns Zelluloid-Archäologen werden auch diesmal für euch zum erregenden Hörvergnügen.
Da ist er endlich, der Abschluss unserer kleinen „Verfilmungen von Ernest Hemingways Kurzgeschichte ‚The Killers'“-Reihe. Nach Robert Siodmak und Andrej Tarkowski sind wir diesmal mit Don(ald) Siegel und Hauptdarsteller Lee Marvin in „Tod eines Killers“ unterwegs. Und obendrein haben wir uns auch die Kurzgeschichte zu Gemüte geführt – einer von uns hat sie gelesen, einer von Stacy Keach vorlesen lassen. „WA042 The Killers (1964)“ weiterlesen
„Berg. Alexander Berg.“ – Unsere Zeitreise durch die Welt des deutschen Films hat uns diesmal zu einem richtigen Agenten-Thriller geführt. Doch statt James Bond, dem Agenten mit der Lizenz zum Töten, gibt es Alexander Berg, Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit – und bester Fotograf der gesamten Abteilung. „WA024 Schwarzer Samt“ weiterlesen
Eine ungezähmte Wucht von einem Film inszenierte Alfred Weidenmann im Jahre 1964: „Die Festung“ nach dem gleichnamige Roman von Henry Jaeger. Der Verleih spekulierte wohl auf die niederen Zuschauerinstinkte und so findet man den Film oftmals unter dem Titel „Verdammt zur Sünde“. Sünden und Verdammte gibt es in diesem Nachkriegsdrama tatsächlich reichlich. Gelegentlich wird der Film zur bösen Farce, getragen von dem überwältigend gut spielenden Hauptdarsteller Martin Held. Der Lukas Foerster formulierte auf seinem Blog eine sehr zutreffende und angemessen fiebrige Rezension.
Da wir seit einigen Folgen die Filme ganz bewusst ohne Vorwissen sichten, ahnten wir zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nichts von Weidenmann´s tatkräftigen Engagement für die NS-Propaganda im Dritten Reich (siehe JMS-Bericht auf Seite 6). Verdammter Sünder.
Der Film im Netz: OFDb* | Filmportal
Welche Filme wir in Zukunft besprechen wollen, notieren wir in dem Sozialen Netzwerk Letterboxd. Wir freuen uns über eure Kommentare und Ergänzungen!
Christian Höntzsch
christian@wiederauffuehrung.de
Max Roth
max@wiederauffuehrung.de