Pssst! Bitte ganz leise sein, sonst geht der Alarm los. Mit jeder Menge Neugier und enorm vielen Fragezeichen zur Entstehung des Films haben wir uns Jules Dassins (ein Amerikaner!) Rififi gewidmet. Wir sind mit einem illustren Quartett in ein Juwelier-Geschäft inmitten von Paris eingestiegen. Dennoch galt auch schon Mitte der 50er Jahre: Verbrechen lohnt sich nicht.
Französsicher Trailer:
http://youtu.be/ZggUkc13wx0
Englischer Trailer:
Jules Dassin drehte in Hollywood einige Filme. Max kann sich aber bei der Aufnahme nicht daran erinnern, dass Markt der Diebe (Thieves‘ Highway) gesehen und daheim stehen hat. Bezeichnenderweise ist dies der letzte Film Dassins gewesen, ehe er von Regiekollege Edward Dmytryk gegenüber dem House Unamerican Commitee „verraten“ worden ist. Mit dem in London gedrehten Die Ratte von Soho (Night and the City) begann Dassins Exil in Europa. Durch die antikommunistische Haltung Amerikas war Dassin nicht nur eine persona non grata, sondern entsprechend auch auf der Schwarzen Liste, sprich er konnte nicht mehr als Regisseur in den USA arbeiten. Doch der Druck ging noch weiter. Sobald Dassin in Europa nur in die Nähe eines Filmprojektes kam, bekamen die entsprechenden Filmproduzenten Anrufe aus den USA, in denen ihnen erklärt wurde, dass Filme von/mit Dassin nicht in den USA verliehen werden würden. Und auch folgende Filme der entsprechenden Produzenten.
Dennoch kam es nach Jahren der „Arbeitslosigkeit“ doch in Paris zum Dreh von Rififi chez les hommes. Erst gegen Anfang der 60er konnte Dassin wieder in Amerika arbeiten. In Rififi gab es dann auch ein Besetzungsproblem. Die Lösung? Als „Perlo Vita“ sprang Jules Dassin einfach selbst in die Rolle des Italieners Cesar. ACHTUNG (evtl.) SPOILER Laut Dassins eigener Aussage ist Cesars letzte Szene im Film ein direkter Einfluss von Dassins Leben, der sich ebenfalls von Freunden verraten fühlte. SPOILER ENDE
Der Film im Netz: OFDb* | IMDb | moviepilot | Letterboxd
Ui, auf den Podcast freue ich mich jetzt mal richtig. „Rififi“ ist ganz und gar großartig. Ich habe jetzt 2 Minuten in Euren Audiobeitrag reingehört, hoffe aber, dass Ihr den Namen des Regisseurs nicht mehr allzu häufig nennt. Beim nächsten Mal ihn bitte NICHT mit franzöischem Zungenschlag aussprechen. Der Mann war Amerikaner mit russisch-jüdischem Hintergrund. 😉 So, jetzt wird aber weitergehört.
Ja, bei dem Namen hat unser geballtes Halbwissen zugeschlagen, da musst du durch. Da waren nach der Aufnahme – beim Sichten der Extras – noch diverse Aha-Momente. Ich habe versucht, dies im Episodentext noch ein wenig zu erläutern.
Auau, das wird hart meine Lieben! Meine Zunge schlägt diesen Namen schön pseudo-französisch. Geschieht mir nur recht, dass das völlig falsch ist. 😀
Lieber Christian, da du nun offenbar Ohrenzeuge unserer Erstsichtung (und Erstkontakt mit Jules Dassin) geworden bist, wäre ich doch sehr neugierig, welchen Mehrwert du aus unserer Konversation mitnehmen konntest.
Kann es sein, dass ihr die letzten 3 Folgen kurz oder direkt nacheinander aufgenommen habt?
Ja, wir haben ein wenig vorproduziert. Wenn ich mich recht entsinne, haben wir auch Raging Bull vor Terminator 2 aufgenommen. Die beiden kommenden Folgen sind ebenfalls schon ‚fertig‘. Das hängt in diesem konkreten Fall damit zusammen, dass Christian sich ein bisschen Urlaub gönnt. In meinem letterboxd-Tagebuch sind die Filme i. d. R. in entsprechender Reihenfolge vermerkt.
@Ruhrjoerg: Fühlt sich das gut an? Weil aufeinander Bezug nehmend? Oder eher so olle Konserve und heimlich untergemogelt?
@Christian: Es ist natürlich besser als wenn ihr auf Grund von Urlaubs keine Folge veröffentlichen würdet, aber mir fehlt das Vorgeplänkel und der Metatalk … daran ist es mir auch aufgefallen 😉
Ich glaube, bei Folge 65 wird es dafür dann wieder mehr als genug „Intro“ geben. 😀 Aber auf jeden Fall vielen Dank für die Rückmeldung!