In Folge 64 schauten und besprachen wir Wolfgang Staudtes Die Mörder sind unter uns. Mit dem 1954 erschienenen Leuchtfeuer haben wir nun Staudtes letzten Film, den er für die DEFA drehte. Da wir beide den Film noch nicht kannten, waren die Fragezeichen über unseren Köpfen natürlich groß: Würde der Film wieder so eine intensive Erfahrung bieten?
Im Film geht es um eine Gruppe von Fischern im Jahre 1901, die auf einer völlig kargen Insel leben und auf den Handel mit einem regelmäßig vorbeikommenden Schoner angewiesen sind. Doch dann naht der Winter und es kommt keine Schiff mehr. Während des Gesprächs nehmen wir wie gewohnt sowohl inszenatorische Aspekte, wie auch die großen moralischen Fragen des Films genau unter die Lupe.
Der Film im Netz: OFDb* | filmportal | moviepilot | letterboxd
Im Intro erwähnen wir den anstehenden „Brides of Horrorctober“. Bei Twitter findet ihr unter #horrorctober das ganze Gezwitscher. Für die Teilnahme solltet ihr euch bei der CineCouch den Artikel zum Horrorctober 2015 durchlesen. Welche dreizehn Werke sich Christian und Max vorgenommen haben, könnt ihr in den entsprechenden letterboxd-Listen sehen:
Christians „Brides of #Horrorctober“-Liste
Max‘ „Brides of #Horrorctober“-Liste
Wünsche euch einen schönen Sonntag!
Danke, ebenso! 🙂
Besonders der allerletzte Teil eurer „heutigen“ Besprechung hat mich betroffen gemacht bzgl. des „Endes der DVDs“, weil mich dieses Thema auch sehr umtreibt.
Ich bin jemand, der bislang aus Prinzip Streamingdienste verweigert, sondern lieber auf DVDs und Blu-Rays setzt. Zum einen, weil ich so immer eine perfekte Bildqualität und einen guten Filmfluss habe (bei Streaming z.B. vllt. mal Internet/Verbindungsprobleme und eine entsprechend schlechtere Bildqualität bzw. hakeliger Filmfluss) und zum anderen, weil ich so die absolute Macht über das gebotene Filmprogramm habe, Streamingdienste werfen ja regelmäßig Filme und Serien aus kulturpolitischen Gründen von ihrem Dienst (z.B. „Little Britain“) oder zensieren sie („The Big Bang Theory“, „Scrubs“) oder denken sie müssen kulturpolitische Warnungen „vor diesem pösen pösen rassistischen Film“ dem Filmbeginn voran stellen („Disney’s Peter Pan“ oder „Aristocats“) oder die betreffende Serie oder der Film fällt durch den regulären Programmwechsel raus oder weil eine entsprechende Drittlizenz abgelaufen ist. Blöd nur, wenn du grade dieses eine Medium als nächstes anschauen wolltest, was dann natürlich nicht geht. Extras wie Behind-the-scenes oder Interviews fehlen auch in der Regel. Ja und das allgemeine Filmangebot was alte Filme, oder z.B. asiatische Werke angeht ist praktisch nicht vorhanden beim Stream.
Hast du stattdessen DVDs und Blu-Rays kann dir das alles nicht passieren. Früher habe ich auch immer gesagt es ist auf lange Sicht auch finanziell billiger, doch nachdem ich inzwischen gesehen habe welche Preise ich teils für vor allem alte Filme der 60er, 50er und davor und ebensolche Filmboxen bezahlt habe, bin ich mit diesem Argument vorsichtig geworden.
Ein Schlag war hierbei jetzt die kürzliche Ankündigung von Disney, dass sie den DVD und Blu-Ray-Vertrieb in Australien offiziell einstellen. Es werden noch die vorhandenen Bestände abverkauft und dann wars das. Dann gibt es Disney-Zeichentrickfilme, Star Wars, Marvel, Fluch der Karibik usw. nur noch rein digital per Stream, ein wahrer Alptraum was die allgemeine Filmzugänglichkeit angeht.
Wenn sie das schon in Australien so anfangen ist es absehbar, dass es so auch in weiterer Folge im Rest der Welt geschieht und noch später andere große Medienkonzerne Disney’s Beispiel folgen und es dann gar keine neu gepressten DVDs mehr gibt.
Ich baue ja auf die allgemeine Aussage, so eine DVD oder Blu-Ray habe eine Lebensdauer von 99 Jahren, doch was so bei mir sehr häufig benutzte Filme und Serien angeht (Star Wars, 90er Sitcoms, 60er & 90er Star Trek z.B.), so habe ich schon mit dem Gedanken gespielt, ob ich mir nicht z.B. ein „Back up“ kaufen sollte, das dann irgendwo gut eingepackt in einer Abstellkammer lagert bis zu dem fernen Tag wo z.B. meine eigentliche „Star Trek: Deep Space Nine“-Serie den Geist aufgibt und ich die Serie trotzdem danach noch sogar mit einer Neuware viele Jahre weiterschauen kann, auch wenn er dann schon längst nicht mehr im Handel ist.
Z.B. die Serien „Hercules“ und „Xena: Die Kriegerprinzessin“ habe ich schon einmal beide Serien komplett tauschen müssen, weil die alten DVDs schon so abgegriffen und beschädigt waren vom häufigen Gebrauch.
Ich denke aber auch, dass dieses Verschleisproblem eher Serien als Filme betrifft, denn so eine Serie wird man häufiger mal bei der Hand haben so als Berieselung am Abend vor dem Schlafen gehen, als einen Film, den man höchstens mal 1-2x im Jahr schaut, entsprechend weniger stark beansprucht sind sie dann.