Podcast

WA019 Twelve Angry Men

Der Hörerwunsch ist uns Befehl und so nehmen wir uns diesmal einen anerkannten und gut abgehangenen Hollywood-Klassiker zur Brust: 12 Angry Men von Sidney Lumet. Quasi als Vorfilm genehmigen wir uns die ursprüngliche Fernsehfassung, in der schon drei Jahre vor dem Kinofilm die gleiche Geschichte erstmalig von einem gewissen Franklin J. Schaffner verfilmt wurde. Und wir staunen nicht schlecht über die damals übliche Technik des „Live Television Drama“, in der die Schauspieler wie im Theater das Stück im Ganzen durchspielten und die Kamerabilder live auf den Fernsehschirmen der Zuschauer landeten. Diese legendäre Zeit, als solche Formate im amerikanischen Fernsehen Woche für Woche gezeigt wurden, wird heute auch als The Golden Age of Television bezeichnet. 12 Angry Men wurde eigens für dieses TV-Programm geschrieben und wir entdecken einige Dinge, die uns im Live-Drama besser gefallen als in der Kinofassung.

Live-TV Drama: IMDb | moviepilot
Kinofilm: OFDb* | IMDb | moviepilot

Film-Podcast Empfehlungen: Bahnhofskino | Second Unit | Spätfilm

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Christian Höntzsch
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Max Roth

WA018 Samurai Trilogie

Diesmal verschlägt es uns zu den Wurzeln des japanischen Samurai-Kinos. Unser Gast Thomas Wüstemann bringt uns die wahrhaftig epische Trilogie über den titelgebenden „Miyamoto Musashi“ mit und wir machen uns gemeinsam auf zu einer Reise durch die japanische Geschichte um 1600. Wir besprechen ausführlich mit welchen filmischen Mitteln der Regisseur Hiroshi Inagaki die Romanvorlage von Yoshikawa Eiji zu einem bildgewaltigen Kinodrama umgearbeitet hat und wir erleben die Geburtsstunde einer Kinolegende: Toshiro Mifune als ikonischer Samurai – ein Ronin auf dem Weg des Schwertes. Zwischendrin zitiert Thomas einige Stellen aus dem Roman, der durch eine sehr cineastische Sprache auffällt, die einem Drehbuch nicht unähnlich ist.
Unser Gast ist übrigens selbst Filmemacher und Autor, klugscheißt noch mehr über Literatur und Texte beim Autorenforum Federteufel und ist genau wie Max und Christian aktiv im Filmemacher-Netzwerk Rostocker Schule.

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Thomas Wüstemann
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Christian Höntzsch
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Max Roth

You can quote me on that! – Zehn Zitate

Während sich derzeit viele Menschen gegenseitig nominieren, unnötig Wasser zu verschwenden, hat der Intergalactic Ape-Man uns nominiert, zehn Filmzitate abzuliefern. Weil wir hier ja zu zweit umherwuseln, habe ich Christian den Vorschlag gemacht, gerecht jeden fünf Sprüche abliefern zu lassen. Mit eigenen Nominierungen halten wir uns erstmal noch zurück.

Max‘ 5 Zitate:
Ich mache das Ganze aus dem Gedächtnis und achte jetzt nicht auf akkurates Wiedergeben.

1. „Colonel! Wenn ich nicht wüsste, dass sie es sind, würde ich sagen sie sind es.“ – Arnie als Undercoveragent auf einer Party der Reichen und Schönen in True Lies.

2. „Il était rien!“ (frei übersetzt: Da gab es nichts!) – Charles Vanel als Jo bringt es in Le salaire de la peur (Lohn der Angst) auf den Punkt.

3. „Ha, was sagt man dazu!?“ – Einer der Kommentatoren beim Baseball-Spiel, nachdem ein Best of „lustiger“ Zwischenfälle gezeigt worden ist in The Naked Gun (Die Nackte Kanone).

4. „I met him, fifteen years ago; I was told there was nothing left; no reason, no conscience, no understanding; and even the most rudimentary sense of life or death, of good or evil, right or wrong. I met this six-year-old child, with this blank, pale, emotionless face, and the blackest eyes… the devil’s eyes. I spent eight years trying to reach him, and then another seven trying to keep him locked up because I realized that what was living behind that boy’s eyes was purely and simply… evil.“ – Dr. Sam Loomis (Donald Pleasence) ist sich an Halloween der tatsächlichen Gefahr überaus bewusst. Und ja, das Zitat ist ausnahmsweise direkt aus der IMDb kopiert.

5. „Made it, Ma. Top o‘ the world!“ – Cody Jarrett (James Cagney) am Ziel seiner Träume in Sprung in den Tod (White Heat).

Christians Zitate (von der IMDB geklaut):

1. The Cook, The Thief, His Wife & Her Lover[scrippet]

ALBERT
What you’ve got to realize is that the clever cook puts unlikely things together, like duck and orange, like pineapple and ham. It’s called ‚artistry‘. You know, I am an artist the way I combine my business and my pleasure: Money’s my business, eating’s my pleasure and Georgie’s my pleasure, too, though in a more private kind of way than stuffing the mouth and feeding the sewers, though the pleasures are related because the naughty bits and the dirty bits are so close together that it just goes to show how eating and sex are related. Georgie’s naughty bits are nicely related, aren’t they, Georgie?[/scrippet]

2. Sommarnattens leende[scrippet]

DESIREE ARMFELDT
For once, I was truly innocent.

MRS. ARMFELDT
It must have been early in the evening.[/scrippet]

3. The Last Picture Show[scrippet]

ABILENE
Hello.

LOIS FARROW
Abilene, you asleep?

ABILENE
No.

LOIS FARROW
You like company?

ABILENE
Well, I thought I’d drive out, see how my well was coming.

LOIS FARROW
Drill hard. You’re better at oil wells anyway.[/scrippet]

4. The Beguiled[scrippet]

MARTHA FARNSWORTH
If the pain gets too great, I’ll ask Hallie to bring you some wine.

CPL. JOHN MCBURNEY
Well, this does seem like a good occasion, and I would love some wine.

MARTHA FARNSWORTH
It was offered for your pain, not for your pleasure!

CPL. JOHN MCBURNEY
To be sure, ma’am. It’s just that sometimes the two go together.[/scrippet]

5. Night Moves
[scrippet]

HARRY MOSEBY
I saw a Rohmer film once. It was kind of like watching paint dry.[/scrippet]

Und das mit der Wasserverschwendung haben die Leute leider allesamt falsch verstanden, außer Captain Picard alias Patrick Stewart natürlich: [youtube http://www.youtube.com/watch?v=Ju5VxyM3S4o?rel=0&w=560&h=315]

Die Gespräche der Anderen #2

Zwei Wochen nach der ersten Ausgabe sind wieder diverse Filmgespräche veröffentlicht worden und so ist es Zeit für einen weiteren Blick auf deutschsprachige Filmpodcasts.

Beim Bahnhofskino hat man sich zwei Werken mit stattlicher Laufzeit, aber auch anderen Qualitäten angenommen. Bei ihrem Blick auf Das war der Wilde Westen und Heaven’s Gate sind Patrick und Daniel nicht nur von der Cinerama-Technik des ersteren Films angetan, sondern auch extrem verwundert über die Verrisse, mit denen Heaven’s Gate vor allem während seines Erscheinens zu kämpfen hatte.

Bei der Second Unit hat man den 80er-Exkurs weitestgehend abgeschlossen und versucht mit The Raid 2 noch ein paar offene Fäden der Entwicklung des Action-Kinos zu verknüpfen. Vom Film selbst waren Christian und Tamino dabei sehr angetan.

Beim Spätfilm-Duo hat man anlässlich der 24. Folge ein Weihnachtsspecial vorgelegt. Besprochen wird dabei John McTiernans Stirb Langsam. Für mich war dabei vor allem die Tatsache interessant, dass Alan Rickman anscheinend heutzutage eher von seiner Rolle als Severus Snape her bekannt ist und von dort aus seine Werke entdeckt werden. Was angesichts seiner schauspielerischen Klasse oft ein Vergnügen ist.

Vor dem Abschied in die Sommerpause haben sich Alex und Änne von SpoilerALARM! noch den Film Primer angeschaut. Hörenswert ist die Episode in meinen Ohren vor allem deshalb, weil beide versuchen, den Film und seine verschiedenen Zeitebenen zu entschlüsseln und man direkt bei diesem Gesprch immer wieder mitbekommt, wie der Groschen fällt und es ‚Klick‘ macht. Bei mir hat das große Lust auf den Film gemacht.

Für das nächste Mal habe ich dann auch ein paar andere Podcasts im Blick. Wenn ihr meint, dass hier noch jemand fehlt, der unbedingt Gehör finden sollte, schreibt es gerne in die Kommentare!

WA017 Der Verlorene

In einer der vergangenen Episoden hatten wir schon mit dem Gedanken gespielt, uns gezielt Regie-Eintagsfliegen vorzuknöpfen. Also einen Filmemacher, der nach seinem Debüt keinen weiteren Film realisiert hat. Nicht selten in der Filmgeschichte waren es erfahrene Schauspieler, die auf dem Regiestuhl Platz nahmen. Man denke da z.B. an Charles Laughton mit dem Film „The Night of the Hunter“.
In der aktuellen Folge geht es um „Der Verlorene“, bei dem der außergewöhnliche Darsteller Peter Lorre nicht nur die Hauptrolle übernommen hatte, sondern auch seinen einzigen Kinofilm als Regisseur verantwortete. Wir nehmen den Film durchaus unterschiedlich wahr und Christian zweifelt an Lorres Regiequalitäten, aber dem eindringlichen Stoff können wir uns beide nicht entziehen.

OFDb* | filmportal

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Max Roth
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Christian Höntzsch
christian@wiederauffuehrung.de

WA016 Die Festung

Eine ungezähmte Wucht von einem Film inszenierte Alfred Weidenmann im Jahre 1964: „Die Festung“ nach dem gleichnamige Roman von Henry Jaeger. Der Verleih spekulierte wohl auf die niederen Zuschauerinstinkte und so findet man den Film oftmals unter dem Titel „Verdammt zur Sünde“. Sünden und Verdammte gibt es in diesem Nachkriegsdrama tatsächlich reichlich. Gelegentlich wird der Film zur bösen Farce, getragen von dem überwältigend gut spielenden Hauptdarsteller Martin Held. Der Lukas Foerster formulierte auf seinem Blog eine sehr zutreffende und angemessen fiebrige Rezension.
Da wir seit einigen Folgen die Filme ganz bewusst ohne Vorwissen sichten, ahnten wir zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nichts von Weidenmann´s tatkräftigen Engagement für die NS-Propaganda im Dritten Reich (siehe JMS-Bericht auf Seite 6). Verdammter Sünder.

Der Film im Netz: OFDb* | Filmportal

Welche Filme wir in Zukunft besprechen wollen, notieren wir in dem Sozialen Netzwerk Letterboxd. Wir freuen uns über eure Kommentare und Ergänzungen!

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Christian Höntzsch
christian@wiederauffuehrung.de
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Max Roth
max@wiederauffuehrung.de

Die Gespräche der Anderen #1

Irgendwann hat Marco Koch vom Filmforum Bremen mal mit der Rubrik „Das Bloggen der Anderen“ angefangen, Schlombie hat das für sich als Die Besprechungen der Anderen aufgegriffen, warum sollte es also nicht auch den Versuch geben, in die Podcasts der „Anderen“ reinzuhören?

Die Kieler Jungs Tamino und Christian von Second Unit haben es in ihrer bereits 119ten Folge geschafft die Begriffe Melone, Titanic, Tanzen und Transformers mit nur einem Film zu verknüpfen. Für ihr Gespräch zu Dirty Dancing haben sie sich zudem weibliche Unterstützung in Form von Janine geholt. Dabei wird in knapp unter 90 Minuten über Klischees geätzt, Stallones Over the Top zu dem Tanzfilm für Männer erklärt, aber auch die wenigen(?) Stärken des Films herausgearbeitet.

Beim Berliner Bahnhofskino geht man auch schon straff auf Folge 100 zu. In Gesprächsrunde 91 haben sich Patric und Daniel mit Paul Verhoevens Starship Troopers und David Lynchs filmischer Version von Frank Herberts Dune – Der Wüstenplanet beschäftigt. Dabei dreht sich viel um Satire, die abstoßende, ernst gemeinte Gewalt in anderen Hollywood-Filmen, die Verhoeven aufs Korn nimmt und natürlich über die Sandwurm-ähnliche verschlungene Geschichte rund um die Machenschaften auf Arrakis, die Lynch auf die Leinwand gezaubert hat.

Bei Nerdtalk geht es meist etwas aktueller zu. In der Ausgabe vom 31.07. – und damit schon Folge 353 – berichtet zunächst Phil ganz allein über kommende Filmstarts. Beim Ausblick (auf Eyjafjallajökull – Der unaussprechliche Vulkanfilm [Nein, ich habe nicht geschaut, ob das jetzt richtig geschrieben ist]) nimmt er allerdings das absolute Unwort „Logikloch“ in den Mund. Da reagiere ich ja besonders allergisch. 🙂 Dann geht Lars auf die Serie 2 Broke Girls ein, der er trotz einiger Unausgewogenheiten einiges abgewinnen kann. Anschließend gibt Phil noch seine Meinung zu The Raid 2 – Handlung nicht wirklich verstanden und zu wenig Action -, Boxhagener Platz – ein dahinplätschernder Film mit zu viele Nebenhandlungen – sowie die Dokumentation The Waiting Room von Peter Nicks – „Unfassbar!“ (im positiven Sinne). Insgesamt geht es bei den besprechungen nicht übermäßig in die Tiefe, hilft aber sicherlich, einen ersten Eindruck zu gewinnen.

Bei SpoilerALARM! haben sich Alex und Änne darauf geeinigt, auf eine wöchentliche Ausstrahlung zu wechseln. Ihre Folgen wollen sie dafür etwa 30 Minuten begrenzen. Für ihre 21te Gesprächsrunde haben sie sich Lautlos im Weltall sowie die Serie Sons of Anarchy vorgeknöpft. Änne bemängelt den Beginn von Lautlos…, ist aber angetan von der ruhigeren Gangart und dem letzten Drittel. Alex moniert die technischen Unzulänglichkeiten (Gravitation), die vom Film nicht erklärt werden und hat auch einen gewissen Hass auf den Hauptdarsteller. Änne sieht genau in dem Punkt der Anti- und Sympathien für den Protagonisten den Knackpunkt dafür, ob man den Film an sich gut findet oder nicht. Der Film schneidet eher schlecht ab, aber das Gespräch hat zumindest bei mir durchaus Lust gemacht, mir selbst ein Bild von dieser 70er-Hippie-Sci-Fi-Version zu machen.

Das soll es für den ersten Versuch sein. Mit Sicherheit habe ich noch viel zu viele deutschsprachige Podcasts vergessen, aber die könnt ihr ja gerne in den Kommentaren erwähnen.

WA015 Das Totenschiff

Ganz aufgeregt besprechen wir das bewegende Seefahrer-Drama „Das Totenschiff“ von Georg Tressler. So kündigt Christian z.B. Anmerkungen zu einem ganz besonderen Moment mit Horst Buchholz an, die nie erfolgen. Überhaupt verpassen wir völlig, das großartige und bedeutungsschwangere Finale zu beleuchten. Wir sind überzeugt, es liegt an diesem atemberaubenden Spielfilm, in dem Horst Buchholz und Mario Adorf mit vollem Körpereinsatz ihre Schaupielkunst zum Allerbesten geben. Was genau uns so gut daran gefallen hat und was euch in Zukunft in diesem Podcast erwartet, erfahrt ihr mit einem gezielten Klick auf die Playtaste. Rückmeldungen von euch in der Kommentarspalte sind dazu wie immer herzlich willkommen!

Der Film im Netz: OFDb.de* | filmportal | IMDb | moviepilot

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Christian Höntzsch
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Max Roth