Nachdem Christian im Kino Die Geliebten Schwestern gesehen hat, war er wieder voll im Dominik-Graf-Fieber. Also hat er gesucht und fand Die Katze. Und die Steilvorlage der Sendung gibt es vor dem Film dazu: „Amerika hat Michael Mann. Deutschland hat Dominik Graf.“ Ist das so? Nach der Sichtung sezieren wir den Film und lassen kein Hotelzimmer auf dem anderen.
Die Katze dreht sich um Götz Georges Kriminellen, der sich in einem Düsseldorfer Hotel einquartiert hat, von wo aus er einen Banküberfall dirigiert. Doch jeder der Beteiligten hat eigene Pläne – und Dämonen, denen sich gestellt werden muss.
Zu seiner Veröffentlichung war der Film von der Kritik gemischt aufgenommen worden. In der epd Film 2/88 kam Dietrich Kuhlbrodt zu der Erkenntnis, dass „Die Katze […] kein Thriller [ist], sondern ein Fanfilm.“ (Quelle). Im Lexikon des Internationalen Films wird der Film hingegen mit Lob überschüttet: „Technisch perfekt inszenierter, spannender Gangsterfilm-Thriller. Als eigenständiger bundesdeutscher Genrefilm mit außergewöhnlichen Darstellerleistungen und handwerklichem Können bemerkenswert.“ (Quelle)
Die Zuschauer rannten zu Beginn des Jahres 1988 – der Film startete am 21. Januar in den Lichtspielhäusern – in Massen in den Film und bescherten der Neuen Constantin ordentlich Einnahmen. Insgesamt sahen mehr als 1,3 Millionen Kinogänger den Film, was Die Katze zu Platz 13 in der Besucher-Wertung 1988 verhalf (noch vor Stirb Langsam, aber – wie Christian eingangs erwähnt – hinter Doris Dörries Ich und Er). (Quelle)
Der Film im Netz: OFDb* | filmportal | moviepilot | IMDb
Ach lustig, Die Katze habe ich leider auch nicht für Ein Film – Viele Blogger nehmen können, weil die DVD oop ist. Dabei war das vom Gefühl auch eine Edition, die es doch ewig geben müsste. Zum Glück konnte ich in meinem Graf-Wahn viele Filme günstig abgreifen. Es gibt aber immer noch einiges, z.B. durch die Grimme-Preis Gewinner-Filmedition von Edel. Da ihr ja Bilder mögt, schaut unbedingt Treffer. Den müsste es noch geben. Auf sowas wie Neonstadt und Das zweite Gesicht warte ich leider auch immer noch vergeblich. Kalter Frühling ist relativ beliebt. Ich mochte aber auch Der Skorpion und Die Freunde der Freunde. Der rote Kakadu war übrigens gerade eine der Arbeiten, die auch im Kino laufen durften. Leider ist es traditionell so, daß die innovativeren Sachen von Graf im Fernsehen stattfinden. Da ist man nicht ganz so verschlossen, scheint es.
Hab ihn gerade auf maxdome gesehen, leider geschnitten und in 4:3. Was gerade das Ende ziemlich ruiniert. Trotzdem hat er gepackt. Besonders Hönig fand ich echt stark.
Bei einigen Streaming-Anbietern ist die Qualität wirklich schlimm. Amazon Prime ist der gleiche geschnittene Vollbild-Quark. Wir haben nach längerem Suchen den Film bei Alles Kino gesichtet. Das war durchaus passabel.
Dem Hönig ist die Verzweiflung wirklich ins Gesicht geschrieben, davon waren wir auch sehr beeindruckt.
Huhu,
habe mir den Film vor ein paar Tagen angeschaut und danach euren Podcast dazu nachgehört. Ich weiß nicht wie eure Erinnerung an den Film ist, ist ja auch schon ein paar Tage her das Ihr den gesehen habt, aber habe den Film etwas anders Interpretiert.
Habe aber auch die kaputte maxdome-Variante geschaut. Hätte ich mal lieber bei alleskino geschaut.
Ihr sagte der Banküberfall läuft nicht nach Plan und es gibt keinen Plan-B.:
Meine Meinung läuft alles nach Plan aber nur für Probek „Schimanski“. Plan A ist rein, Tresor und die Millionen rausholen. Ich denke Probek hat den beiden anderen den Überfall schmackhaft gemacht in dem er Ihnen gesagt hat, da wäre so viel Geld drin. Plan B ist, falls die Polizei kommen sollte, dann Erpressung und Anforderung von Geld und Wagen. Probek nimmt sobald die beiden in der Bank sind allerding sofort den Telefonhörer in die Hand und lässt alles eskalieren. Deswegen fängt ab diesem Punkt auch Britz (Ralf Richter) an am Rad zu drehen.
Ihr sagtet Probek würde am Ende daneben schießen und den eigenen Kollegen treffen und nicht den Bankdirektor. Ich denke, dass es von Anfang an geplant war den Kollegen zu erschießen.
Für mich war die ganze Aktion ein reiner Racheakt an seinem Kollegen. Von vorne bis hinten durchgeplant, inklusive der Befreiungsaktion aus dem Gefängnis. Es läuft fast alles nach Plan, ich denke mal, dass er zum Schluss von der Polizei erschossen wird war nicht geplant, allerdings nicht weiter schlimm, da er sein wichtigstes Ziel erreicht hat. Er hat den Tot seiner Freundin gerächt. Das mit dem Geld war da schon eher zweitranging.
Vielleicht ist meiner Schlussfolgerung auch lückenhaft. Klärt mich bitte auf (:
Hallo Marius!
Ich habe den Film ehrlich gesagt nicht mehr sooo präsent, dennoch fühlt sich deine Beschreibung nachvollziehbar an. Ich habe noch den Patrick vom Bahnhofskino-Podcast gefragt (ein Verehrer Grafs und vor allem Die Katze), welcher deine Ansichten abgenickt hat. 🙂
Ansonsten kommt der Film auch am Mittwoch, 23. März auf arte! Mal sehen, ob ich den da einer Zweitsichtung unterziehen kann.
Schöne Grüße
Max